TOP Ö 7: Bericht der Verwaltung

Frau Wulf gab folgenden Bericht zur Museumsarbeit:

 

 Rückblick 2013 - Ausblick 2014

Das zurückliegende Jahr war aus Sicht des Museums kein besonders erfolgreiches:

Die Finanzmittel standen wegen der Haushaltssperre erst ab August zur Verfügung, das beeinträchtigte die Durchführung verschiedener Vorhaben.

Während des Elbe-Hochwassers im Juni mussten die Büro-  und Magazinräume im Erdgeschoss vorsorglich beräumt werden. Wie die übrigen Verwaltungseinrichtungen auch, war das Museum für 14 Tage geschlossen. In den Wochen danach kamen deutlich weniger Gäste in die Ausstellungen als sonst zu dieser Jahreszeit.

Kein Fortschritt konnte erzielt werden bei den dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen an der Fassade des Museumsgebäudes. Ein zunehmend unansehnlicher werdendes äußeres Erscheinungsbild wirkt wenig einladend auf potentielle Besucher.

Im Vergleich zu 2012 war ein Besucherrückgang von rund 450 Personen zu verzeichnen.

 

Die Besucherstatistik 2013 weist insgesamt 3049  (2012: 3503) Besucher aus:

Davon waren 475 (2012: 490) Gäste der 18 (2012: 14) angebotenen Veranstaltungen.

Ins Elbbergmuseum kamen  559 (2012: 697) Besucher.

Die stadtgeschichtlichen Ausstellungen am Markt 1 besichtigten 2015 Personen (2012: 2316).

Letztere verteilten sich auf drei Sonderausstellungen:

1.1.-15.4.: Grafik aus der Sammlung der Fliesenwerke-Galerie, 381

21.4.- 14.7.: Sichtweisen – Fotos, Heinz Winter, 532

8.9.-31.12.: Denkmalschutz in Boizenburg, 680

und die ständigen Ausstellungen, 422.

 

Durch das Ausscheiden eines Bundesfreiwilligen nach Beendigung seines Bundesfreiwilligendienstes im April verschlechterte sich die personelle Situation.

Angesichts der personellen Situation des Museums ist das ehrenamtliche Engagement der Boizenburger Museumsfreunde e.V. von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Nur mit deren tatkräftiger Unterstützung konnte eine Öffnung des Museums an den Wochenenden und fast allen gesetzlichen Feiertagen gewährleistet werden. An insgesamt 270 Tagen des Jahres 2013 standen die Museumstüren für Besucher offen.

Eine andere Arbeitsgruppe des Vereins beschäftigt sich mit der Inventarisierung, Katalogisierung und Magazinierung von Museumsgut. Durch sie wurde 2013 die umfangreiche Plakatsammlung des Museums gesichtet, neu geordnet, fotografiert, um die Neueingänge ergänzt und für eine sachgerechte Lagerung vorbereitet. Nach Beendigung dieser Arbeiten soll ein kleiner Querschnitt der Sammlung 2014 in einer Sonderausstellung gezeigt werden.

Ein weiteres Projekt  war die Sonderausstellung zur Denkmalpflege in Boizenburg, die anlässlich des Tages des offenen Denkmals im September konzipiert wurde. An diesem Tag konnten, ergänzend zur Ausstellung, auch drei denkmalspezifische Führungen in der Altstadt angeboten werden.

Das Museum unterstützte auch 2013 Schüler und Studenten bei der Anfertigung von Haus-, Jahres- und Diplomarbeiten durch Beratung und Bereitstellung von Dokumenten, Fotos und Literatur zum jeweiligen Thema.

Im Sommerferienprogramm der Stadt Boizenburg für Schüler war das Museum wiederum mit zwei Veranstaltungen vertreten, die eine gute Resonanz fanden.

Das Museum erhielt zahlreiche Schenkungen von Museumsgut. Zwar werden diese umgehend mit einer Eingangsnummer versehen, die endgültige Inventarisierung lässt sich allerdings nur in wenigen Fällen zeitnah realisieren.

Einzelne interessante „Neuzugänge“ werden in loser Folge in einer Vitrine im Erdgeschoss präsentiert. Da, wo ein besonderer Bezug zur Stadtgeschichte besteht, erfolgt auch eine direkte Eingliederung in die ständigen Ausstellungen zur Stadtgeschichte, so erweitern und verändern sich diese von Jahr zu Jahr ein wenig.

Zu einigen Vorhaben 2014:

Eine erste Sonderausstellung startete bereits im Januar. Bis Anfang April sind im Obergeschoss 48 farbige Illustrationen des Malers Harry Billig zu dem Grimmschen Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ zu sehen, ergänzt um einige Informationen zur Märchensammlung der Brüder Grimm, deren Erstausgabe vor rund 200 Jahren erschien. Dies ist eine Ausstellung, die sich auch an Schüler der unteren Klassenstufen richtet. Um besonders darauf aufmerksam zu machen, erhielten alle Lehrer der Boizenburger Grundschulen und auch die 5. und 6. Klassen der Rudolf-Tarnow-Schule eine Einladung zum Ausstellungsbesuch mit ergänzender Begleitveranstaltung.

Angesichts der Tatsache, dass das Museum von Schulklassen noch zu selten aufgesucht wird, war die Resonanz auf diese Einladung recht positiv. Wider Erwarten kamen die Schülergruppen allerdings fast ausschließlich von der Rudolf-Tarnow-Schule und nicht von den Grundschulen.

Die Aufführung einer Adaption des Märchens „Vom Fischer und seiner Frau“ als Puppenspiel, die sich sehr schön für eine Abschlussveranstaltung angeboten hätte, lässt sich wegen der bestehenden Haushaltssperre nicht mehr realisieren.

Ähnlich schwierig ist es derzeit, Veranstaltungen für die Sommerferien zu planen, solange man den Referenten keine verbindliche Zusage geben kann. 

Für die Sommermonate ist eine Sonderausstellung mit neuen Arbeiten von Erika Üerckwitz vorgesehen. Die in Besitz lebende Künstlerin hat bereits vor einigen Jahren mit viel Erfolg, im Boizenburger Museum ausgestellt.

Schließlich sollen zum Jahresende die schon erwähnten Plakate aus dem Fundus des Museums zu sehen sein.

Das Elbbergmuseum wird, wie in den vergangenen Jahren, von Mai bis September an den Wochenenden für Besucher geöffnet sein.

Im Auftrag des Architekten Jürgen Schulz haben erste vorbereitende Untersuchungen für eine Sanierung der Fassade des Museums stattgefunden.

 

Frau Clausen stellte die Frage, ob die Fassade nicht länger als 10 Jahre halten müsse. Dazu müssen die Untersuchungsergebnisse abgewartet werden.

Weiterhin fragte sie nach, wie hoch der Anteil an Touristen unter den Besuchern sei. Frau Wulf schätzt ihn auf über 50 %.

Herr Hartmann wollte wissen, ob die Spendenkasse gut gefüllt wird. Ab einen geschätzten Betrag von 200,- € erfolgt aus Sicherheitsgründen eine Kasseneinzahlung.

 

 

Frau Krause schilderte Probleme in der kulturellen Arbeit und stellte ein Zitat der kulturpolitischen Gesellschaft voran:

„Planung ist im Kulturbereich ein ungeliebter Begriff. Kunst und Kultur leben von freier Entfaltung. Die kulturelle Infrastruktur ist jedoch mit den gegenwärtigen Finanzmitteln kaum noch auskömmlich zu bezahlen und qualitätsvoll zu betreiben, und die Zustimmung in der Politik zu neuen Aufwüchsen in den Kulturetats ist nicht selbstverständlich. Der demografische und der kulturelle Wandel begründen zudem regional und sektoral einen Publikumsrückgang und eine veränderte Interessenlage. Mancherorts ist Schrumpfung das Gebot der Stunde und verlangt nach vorausschauender Planung und Gestaltung. Viele kulturpolitische Akteure haben dies erkannt und zwar auf allen Ebenen der Politik, in Wirtschaft und Gesellschaft. Nie zuvor hat es auf kommunaler, regionaler, Landes- und Bundesebene so viele Bemühungen gegeben, Kulturpolitik als konzeptionelle Gestaltungsaufgabe zu begreifen, herkömmliche Strukturen und Verfahren in Frage zu stellen und die Akteure und BürgerInnen an diesem Prozess zu beteiligen.“

 

Genau an diesem Punkt befindet sich die Stadt Boizenburg/Elbe auch!

 

Frau Krause erläuterte die Situation an einigen Beispielen:

Kabarett:  2006   141 Karten   2007/ 2008   80 K     2010  mangelnder Vorverkauf

                 Finanzierung bisher über Prozentregelung,  jetzt Festgage ab 1.500, €

Operettengala: 2008  192 K       2012    86 K x 16,- €   unter 1.200 € an Künstler gezahlt

Fritz- Reuter- Bühne:    55 K x 10,- €

Kosakenchor  (186 K)  gut gelaufen, wird jetzt über Kirche selbst angeboten, von April bis Dezember 12 Konzerte geplant

Bidla Buh (75 K),  Schokoladenkonzert (66 K) war in anderen Städten ausverkauft 

Ausgefallen oder unter 5 Besucher: Klassikkonzert mit Sopranistin, Zaubershow                            mit Wittus Witt, Tulpenfest 2009, „Kassandra“ nach Christa Wolf,                    Weihnachtsgala der Volksmusik, Lesung „Engelsgeschichten“

 

Anfragen bei z.B. Baumann und Clausen, Caveman, Aktuelle Schaubude, Festspiele M/V ohne Erfolg

 

Aufgrund der zuvor geschilderten Situation stellt sich die Verwaltung u.a. Fragen wie:

Warum nutzen die Boizenburger nicht die Angebote in der eigenen Stadt?

Liegt es an der Atmosphäre in der Pausenhalle?

Werden alternativ zu viele kostenfreie Veranstaltungen (Hafensommer) angeboten?

Ist der Bedarf mit den Spartenprogrammen z.B. im Kino gedeckt?

Sind die vielen Pendler nicht zur Kultur zu bewegen?

 

Herr Bönning sieht in dieser Entwicklung ein typisches Boizenburger Phänomen. Herr Hartmann bestätigte den tendenziellen Besucherrückgang bei den Aufbau- Veranstaltungen und Frau Dyrba trifft bei den Kinoveranstaltungen meist nur ein Stammpublikum an.

Frau Hartmann machte den Vorschlag, durch einen Zeitungsaufruf die Wünsche und Vorstellungen der Bürger abzufragen. Dabei sollten die finanziellen Möglichkeiten im Auge behalten werden.

Des Weiteren sollten auch negative Gegebenheiten, wie ein mangelnder Vorverkauf und somit ein evtl. Ausfall der Veranstaltung öffentlichkeitswirksam mitgeteilt werden. 

 

 

Frau Altmann verneinte die Anfrage von der letzten Sitzung nach finanziellen Zuwendungen an die Schützenzunft zum Altstadt- und Schützenfest. Herr Bönning verlas zur Bestätigung ein Schreiben von Herrn Landsmann.

 

Es wurde durch Frau Altmann eine Übersicht (siehe Anlage) über die Spielplätze verteilt, die sich in städtischer Trägerschaft befinden. Zu jedem dieser Plätze wird ein Kontrollblatt geführt und Mängel werden im Foto festgehalten. Einmal monatlich findet eine Kontrolle statt. Zukünftig wird die Fachkraft für Arbeitssicherheit jährlich an einer Begehung teilnehmen.

 

Frau Hartmann teilte mit, dass der Heckenschnitt auf dem Spielplatz am Sandberg noch nicht komplett erfolgt ist.

 

In der Anlage befindet sich die Wohngeldstatistik. Neu ist der elektronische Datenabgleich zur Aufdeckung von  Sozialbetrug. Die Rückrechnungen und Ordnungswidrigkeitsverfahren führen zu einer erheblichen Mehrbelastung der Kolleginnen.

 

Zur Einführung einer Tageskarte für das Naturerlebnisbad muss die Badeordnung  geändert werden. Die Zuständigkeit und praktische Umsetzung zur Verhinderung von Missbrauch liegt im FB Bau und Ordnung.

 

Einrichtung einer neuen Einsatzstelle FSJ

(Freiwilliges Soziales Jahr in den Grundschulen)

 

Derzeit besteht bereits eine Einsatzstelle in Jugendfreizeithaus, wobei der Internationale Bund Träger dieser Maßnahme ist.

 

Nunmehr wurde Interesse von einer Schülerin des Gymnasiums bekundet, ein FSJ an der Grundschule durchführen zu dürfen.

 

Folgende Tätigkeiten können durch eine FSJler/in wahrgenommen werden:

- Unterstützung von Klassen- und Schulprojekten, Veranstaltungen, Festen und Ausflügen

- Mitarbeit im Unterricht

- Begleitung von Einzelförderungen/ Unterstützung lernschwacher Schüler (DFK-Klassen)

- Thema Inklusion in den Schulen

- Unterstützung der Pausenaufsichten und der Mittagessensbetreuung

- vorübergehende Beaufsichtigung von Kindern

- Mithilfe bei Hausaufgabenerledigungen und pädagogischen Nachmittagsprogrammen

- Unterstützung bei der Arbeit der Schulsozialarbeiterin

- Mithilfe bei der Betreuung im Computerraum, im Werkunterricht

- Übernahme einer Arbeitsgemeinschaft

- Orientierungshilfe für Erstklässler im Schulgelände

 

Mit der Einrichtung einer Einsatzstelle in der Grundschule können Schulen und Lehrkräfte wie auch die Abläufe in einer Schule jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich vor dem Studium  zu orientieren, das Interesse für den Lehrerberuf zu wecken und zu stärken. Sie können testen, ob der Beruf wirklich die richtige Wahl für sie ist.

Zum anderen erhalten die Grundschulen eine zusätzliche Kraft, die sie in der täglichen Arbeit unterstützt.

Die Arbeitszeit der  FSJlerin beträgt 40 Wochenstunden, der Urlaubsanspruch ist zu berücksichtigen und es sind 25 Seminartage durchzuführen, die der Träger organisiert bzw. durchführt.

 

Sollte die Bereitschaft der Stadt und der Grundschulen für eine FSJ Stelle bestehen, sind entsprechende finanzielle Mittel bereitzustellen (6360,00 € mit Förderung; ohne Förderung ca. 8000,00 €im Jahr).

 

Im Vorfeld sind entsprechende Voraussetzungen zu erfüllen:

- Finanzen der Stadt Boizenburg/Elbe bereitstellen (Beschluss der Stadtvertretung)

- Einsatzstelle beantragen

- Vertragliche Regelungen mit einem Träger

In der Anlage befindet sich ein Vertragsmuster.

 

Frau Hartmann sieht den Bedarf für eine solche Stelle an den Grundschulen als gegeben.

Der Ausschuss sprach sich für die Erarbeitung einer Beschlussvorlage bis zur nächsten Sitzung aus. Der Termin für die Sitzung sollte aus diesem Grund vor die Stadtvertretersitzung auf den 23.04.14 vorverlegt werden.